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Come out wherever you are
R A U R E I F
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Alter:
25 Jahre
Größe:
1,68 m
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Stärke
4
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3
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3
Willenskraft
3
Becca
#1


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Come out wherever you are
Don't hide near or far


In der Nacht schien die Welt eine andere zu sein. Dunkle Schatten hießen die ihren willkommen. Jene, die sich in ihnen zurechtzufinden vermochten – und sich ihrer zu bedienen gelernt hatten. So auch die Ulfhedinn.
Man hätte meinen können, dass ein Werwolf sich an den Vollmondnächten störte. Weil der Mond einen Einfluss ausübte, dem man sich nicht entziehen konnte. Vielleicht tat manch einer das auch. Solche, deren Verstand dabei verdrängt wurde vom Tier. Die Tage vor dem vollen Mond zerrten immer an ihrem Nervenkleid, doch sobald sich das helle Weiß am Himmel erhob und dessen Sog sie mit sich riss wie die Strömung eines reißenden Flusses, gab sie sich dem Tier und dessen Bedürfnissen … bis zu einem gewissen Punkt … hin.
Hunger und das Verlangen nach dem Reißen von Beute hatten sie in ein Waldstück gelockt. Weiter als meistens von Novigrad entfernt, schon fast auf halber Strecke gen Oxenfurt.
Das silbrige Mondlicht lag auf dem Pelz der Ulfhedinn, dem Schwarz mit dessen weißen Fellmusterungen beinahe regelrecht ein Schimmern entlockend, während die Zunge flüchtig über die Lefzen fuhr. Den Geschmack des warmen Blutes auf der Zunge tragend, nachdem sich ihre Kiefer in die Kehle eines Rehs vergraben und das Leben aus dessen Leib getrieben hatten.
So thronte sie im Augenblick geradezu über ihrer Beute … den Kopf in den Nacken geneigt und ihren Blick in jenem beinahe schon unheimlich wirkenden, glühenden blau dem Himmel zugewandt. Dem Licht des Mondes, welches sie umgarnte wie ein Liebhaber. Es war nicht die erzwungene Verwandlung, derer wegen sie sich Sorgen machte.
Sondern die Verlockung, die das nächtliche Licht mit sich brachte. Der Wolf in ihr badete, suhlte sich regelrecht darin. Fühlte sich … mächtig. Und das … war das eigentliche Problem neben den animalischen Instinkten. Der Vollmond senkte ihre Hemmschwelle.
Nahm das Risiko … weniger ernst.
Das war es, womit sie zusätzlich zum Erhalt ihrer Kontrolle, der Vorherrschaft des gesunden Menschenverstandes, zu ringen hatte. Einer der Gründe, weshalb sie schon am ersten Tag des vollen Mondes darauf achtete, sich nicht in der Nähe bewohnter Gegenden aufzuhalten.
Um Konsequenzen machte sich der Wolf keine Gedanken. Der Mensch … hingegen durchaus. Wenn Leute verschwanden, kamen Fragen auf. Das und weitere Menschen, die am Ende nichts Gutes mit sich brachten.
So … wie die Soldaten …
Leise schnaufend schüttelte die Ulfhedinn ihr pelziges Haupt. Es war schwer, den Fokus ihrer Gedanken zusammenzuhalten, wenn der massige Leib Nahrung forderte, während sie den Blick aus dem Himmelreich löste, an dessen Sternenzelt sie sich ohne Probleme orientieren könnte, sollte sie sich mal verirren. Sie müsste … nur auf die Nacht warten.
Hier war kein Mensch, um den sich die Werwölfin Sorgen machen müsste, als sie auf alle Viere niederging, die langen Ohren immer wieder aufmerksam in einem ganz eigenen Spiel vertieft.
Nivis neigte den Kopf hinab – könnte sicher auch mit den Zähnen den Leib des Tieres öffnen, doch sie bediente sich der langen, gebogenen Klauen, die scharf wie eine eben erst sorgfältig geschliffene Waffe waren, um das zu erledigen. Das Fell so deutlich leichter aus dem Weg für ihre Kiefer schaffend, als sie ihre Schnauze schon durch die geschaffene Öffnung schob und mit den Reißzähnen das erste, noch angenehm warme Fleisch aus dem Kadaver riss und hastig herunterschlang.
Nicht nur, um die erst vergeudete Zeit wieder aufzuholen, sondern auch, um möglichst schnell … möglichst viel zu fressen. Der Geruch des Blutes könnte andere Räuber anlocken. Wenn nicht gar Monster, bei denen auch die Skelligerin ihre Beute aufgeben und einem Neuankömmling überlassen würde, wenn sie glaubte, dass es den Kampf nicht wert war.
Es war purer Instinkt.
Unter Beihilfe ihrer Pranken vergrößerte sie den Schnitt ihrer Klauen, um leichter mit der Schnauze hineinzukommen und mehr Raum im Inneren zu haben. Einem Werwolf beim Fressen zuzusehen, war mit Sicherheit auch nicht der schönste Anblick, den man vor sich haben könnte. Vor allem nicht mit den Geräuschen, die es mit sich brachte.
An der Rohkost störte sich das Weibchen nicht. Es sättigte. Ein kleiner Teil von ihr vermisste das Vorhandensein von Gewürzen, doch mit den Pranken wäre sie dahingehend ohnehin aufgeschmissen – also nahm sie es, wie es kam.
Immerhin war es … frisch.
Die blutgetränkte Schnauze aus dem toten Reh hervorholend, mahlten die Kiefer auf einem Stück Sehne, ehe sie es herunterschluckte und mit einem Mal innehielt. Der Wind hatte sich gedreht … und nebst dem Blut ihrer Beute … glaubte sie einen weiteren Geruch aufzufangen. Mochte sie auch nichts gehört haben … so glaubte die Ulfhedinn nicht, dass ihre Nase ihr Streiche spielte.
Kein Laut schob sich aus dem Fang des Monsters … doch die Lefzen hoben sich. Gaben mehr von den Zähnen ihres Oberkiefers preis, während sie zugleich in eine kauernde Haltung überging … bereit, auf jede Bedrohung entsprechend zu reagieren, während sie sich die Tatsache zunutze machte, dass sich eine große Wolkenwand vor den Mond geschoben hatte und die Lichtung in angenehme Dunkelheit tauchte.
A simple scholar
Rasse:
Vampir
Herkunft:
Clan der Gharasham
Zugehörigkeit:
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Alter:
435 Jahre
Größe:
1,84m
Augenfarbe:
schwarz
Stärke
9
Magie
6
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Charisma
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Willenskraft
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Tom
#2


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Regis hatte sich für ein paar Tage aus Oxenfurt verabschiedet. Oder vielleicht auch ein paar Wochen. Besser waren Monate, aber er war nicht sicher, ob er das konnte. Tage waren ein guter Anfang und er wollte es nicht übertreiben! Er vermisste vor allem die Bücher. Aber er hatte die Gelegenheit genutzt, seine Notizen auf den neuesten Stand zu bringen und ein paar Experimente durchzuführen.
Nun, Tage später, war er aufgebrochen, um Kräuter und andere Zutaten zu sammeln, um weitermachen zu können. Die meisten seiner Pflanzen waren aufgebraucht, sie hielten sich nicht besonders. Davon abgesehen tat es gut, nach den engen und vordefinierten Straßen der Stadt eine Wildnis zu haben, in der er sich die Beine vertreten konnte.
Dabei musste er sich nicht davor fürchten, gefährlichen Monstern zu begegnen. ‚Ich bin mit Sicherheit das gefährlichste, was hier herumläuft‘, dachte er selbstironisch, ‚Monster müssen sich vor mir in Acht nehmen.‘

Es war eine angenehm frische Fast-Vollmondnacht und er nutzt die Gelegenheit, seine Vorräte an Silberanemonen und Spitzhetterich aufzufüllen. Beide Pflanzen blühten im Mondlicht und waren in diesem Stadium besonders lange haltbar. Er hatte bereits einige Büschel an Spitzhetterich in seiner Tasche verstaut, aber von den Silberanemonen hatte er bislang frustrierend wenige gefunden.
So war er recht weit gewandert die letzten zwei Tage. Nun, da er einen lichten Hain erreicht hatte, beschloss er, auch nach anderen Zutaten Ausschau zu halten und die Nacht noch etwas zu genießen. Womöglich war er zu sehr in Gedanken, obwohl es überall in der Gegend nach dem einen oder anderen Monster roch. Aber als der Wind drehte und er den Geruch des Werwolfs wahrnahm, war es bereits zu spät.

Unweit von sich bemerkte er die bemitleidenswert schäbig aussehende Bestie, die ein Reh verspeiste. Erstaunt hob er die Augenbrauen. Faszinierend! Er hatte schon so viel über den Wolfsfluch gelesen. Menschen schienen besonders fasziniert davon. Aber er hatte noch nie einen Werwolf beobachtet. Und man konnte wohl auch keine toten Werwölfe sezieren, jedenfalls nicht in ihrer Werwolfgestalt, weil sie sich nach ihrem Tod zurückverwandelten.
Er konnte verstehen, wieso Menschen diese Kreaturen fürchteten. Obwohl er gelesen hatte, dass das tatsächliche Problem ihre Bösartigkeit war, gepaart mit einem menschlich-klugen Verstand. Ob er die Kreatur noch eine Weile beobachten konnte, ehe sie davonsprang wie alle anderen? Sie schien ihn jedenfalls bemerkt zu haben. Vielleicht hatte er ja Glück …
R A U R E I F
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Becca
#3


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Noch immer witternd, gruben sich die Klauen ihrer Pranken in das Erdreich unter ihr. Das Spiel der Ohren zeugte von lauernder Aufmerksamkeit, dem Wissen, dass sie nicht … alleine war. Ihr Schwanz zuckte, war sie doch von einer gewissen Unruhe erfüllt und gleichzeitig teils im Sog des Mondes gefangen.
Was … oder wer war so selbstmordgefährdet, in der Nacht alleine durch die Wälder zu streifen? Noch dazu zu dieser Zeit des Mondes? Ihre Selbstbeherrschung hing selbst schon an einem nicht gerade stählernen Faden. Und auch wenn sich die volle Wirkung des Mondes noch nicht in ihren Blutbahnen ausgebreitet hatte, so zwang die weiße Kugel sie doch schon zur Verwandlung.
Als Mensch war es schon zehrend, den Wolf zurückzuhalten. Sich jetzt den dunklen Trieben zu widersetzen … war eine Zerreißprobe.
An dem des Blutes vorbei, drang der überraschend intensive Geruch von … Lavendel an ihre Nase. Irritiert darüber schüttelte der Werwolf den Schädel, während sich das Fell im Nacken leicht sträubte. Es ließ sie größer wirken. Dass sie kleiner als ein Männchen war, was bei einem Ulfhedinn nicht viel Aussagekraft besaß, würde jemand Außenstehendes vermutlich nicht einmal wissen. Unter dem dichten, schwarzweißmarmorierten Fell waren die Merkmale, die sie als Weibchen kennzeichneten, zudem auch nur schwer auszumachen.
Die Schatten der Nacht trugen für normale Menschen mit ihrer schlechten Sicht in der Dunkelheit ebenso ihren Teil dazu bei.
Die Skelligerin war in diesem Moment jedoch verwirrt. Unter dem Lavendelduft konnte sie den Eigengeruch jener Präsenz in ihrer Nähe nicht ausmachen, aber noch mehr irritierte sie die Tatsache, dass sie … keine Angst witterte. Da waren keine davonlaufenden Schritte zu hören, die den Jagdtrieb geweckt hätten. Doch auch nicht der sonst übliche Gestank von Furcht, wenn ein Mensch sie erblickte und wie erstarrt an Ort und Stelle blieb, weil sein Leib ihm nicht mehr gehorchte.
Neugier erfasste das Monster, auch wenn das Verlangen, ihre Klauen und Zähne zum Töten einzusetzen, durch ihren Geist waberte, doch da es nicht noch zusätzlich stimuliert wurde, konnte sie jene Triebe im Augenblick noch unterdrücken.
Nivis verblieb mit allen Vieren auf dem Boden, als sie der Einfachheit halber über das tote Reh hinwegstieg und sich dem Ursprung des Lavendelgeruchs näherte, der für ihre animalischen Sinne wie ein Leuchtfeuer und nicht zu verfehlen war.
Aus den eisig blauen Augen, deren Leuchten in der Dunkelheit nur schwer zu übersehen war, stierte sie den Fremden an. Musterte den Mann vor sich sehr genau und ungeniert, während sich langsam ihre Pranken vom Boden lösten und die Wölfin die Klauen gegeneinander stieß, um die Erde von ihnen zu lösen. Hielt mit dem Schädel und der blutgetränkten Schnauze einen Moment lang auf Augenhöhe des anderen, ehe sie sich vollends aufrecht vor ihm aufbaute.
Immer wieder die Pranken ballend, mit sich ringend, ohne von der physischen Darstellung dieser Tatsache selbst etwas mitzubekommen. Normalerweise erlebten jene Leute, die sie in dieser Gestalt sahen, den nächsten Tag nicht. Aber für gewöhnlich trugen sie selbst dazu bei.
Jemanden von solch betagter Gestalt hätte sie am allerwenigsten hier erwartet. Ohnehin sah sie alte Menschen … vergleichsweise selten.
Ein Geräusch entwich ihrer Kehle, ehe die Zunge über die blutbedeckten Lefzen fuhr. Kein Knurren.
Mehr ein … ungläubiges Schnauben, als sie so dicht an ihm nicht einmal versteckte, dass sie an ihm roch, wofür sie den Kopf etwas herunterneigte und ihr Fokus sich infolgedessen auf seine Tasche legte. Ihre Bewegung war gemächlich, als sie einen Arm ausstreckte und eine Klaue unter einen der Trageriemen hakte, um die Tasche mehr in die Höhe zu ziehen und daran zu schnuppern.
Die Gerüche, die aus selbiger strömten … hatten etwas überaus vertrautes. Nivis kannte sie.
Mit einem beinahe schon fragenden Blick starrte die Ulfhedinn den Unbekannten an, dabei noch immer die Tasche nach oben gezogen haltend, ohne sie ihm entrissen zu haben.
A simple scholar
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Tom
#4


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Regis' Beobachtungsfreude währte leider nicht lange. Seine Präsenz wurde von den scharfen Sinnen der Kreatur rasch bemerkt und sie zögerte kaum, ihn näher in Augenschein zu nehmen. Es kam ihm nicht in den Sinn zu fliehen, aber er dachte darüber nach, ob es besser war, zu gehen. Als Forscher hatte er weniger ein Verlangen, mit seinen Studienobjekten zu interagieren und wusste, dass sein Eingreifen ihr Verhalten zwangsläufig ändern musste. Während das bei Menschen manchmal zu interessanteren Einsichten führte, waren andere Tiere in der Regel scheu und ergriffen ihrerseits die Flucht oder griffen an - beides hatte keinen Vorteil für ihn und seine Studien.
Aber er musste gestehen, er war sehr neugierig! Und diese Werwölfe hatten etwas Menschliches, wie er gelesen hatte. Er wüsste gerne, was. Menschlichkeit war noch immer etwas - und würde es immer bleiben - das Regis nicht begreifen konnte. Aber besonders faszinierte ihn die Selbstdefinition der Menschen. Sie spielte eine wichtige Rolle, das war ihm schon aufgefallen! Menschen definierten regelmäßig, was nicht-menschlich war, manchmal auch, was menschlich war. Aber selten fand er Einigkeit. Menschlich war nicht nur ein Rassebegriff, sondern auch eine Charaktereigenschaft, eine Perspektive, Irrtümer! Er hatte den Eindruck, es war mehr ein wages Gefühl, das dazu diente, sich in einer instabilen Welt zu verorten und einen Anschein von Sicherheit zu schaffen. Und nun hatte er die Gelegenheit, eine Kreatur zu beobachten, die irgendwie menschlich war und irgendwie nicht. Die Chance konnte er sich nicht entgehen lassen!

Das Geschöpf kam näher und betrachtete ihn kritisch. Bald war es so nahe, dass er ebenfalls Einzelheiten ausmachen konnte. Es roch nach Tier und Tod, aber es hatte auch diesen typischen Geruch fremder Welten an sich. Werwölfe, so hatte er gelesen, waren das Resultat von Flüchen oder Krankheiten aus einer der anderen Welten. Nicht aus seiner, aber er erkannte die strukturelle Fremdheit, die sich mit dem Geruch der Einwohner dieser Welt gemischt hatte. Wie faszinierend!
Der Werwolf - oder besser die Werwölfin - zog nun an seiner Tasche und beschnupperte sie. Es waren eindeutig animalische Züge an ihr und er fand sie weniger aggressiv und böswillig, als er die Spezies beschrieben gefunden hatte. Das konnte freilich einfach nur daran liegen, dass der Autor übertrieben hatte - ein häufiges Phänomen. Oder das hier war eine andere Art Werwolf. Oder die Weibchen waren anders.

Regis frohlockte innerlich über diese Möglichkeiten! Allerdings bemerkte er nun, dass seine Tasche in erster Gefahr war. Der Lederriemen war dick, aber den scharfen Klauen der Werwölfin hatte er mit Sicherheit nichts entgegenzusetzen.
Mit einer geschickten, ruhig-fließenden Bewegung nahm er die Tasche und lüpfte so den Riemen von der Kralle. "Wenn Ihr erlaubt", sagte er beinahe entschuldigend lächelnd, "mein Beutel ist mir lieb und teuer und muss noch einige Zeit seinen Dienst tun. Ich fürchte, mein Verbrauch an Tragemöglichkeiten überschreitet ohnehin bereits mein Budget." Er schob die Tasche hinter sich und, da der Bann des unbeeinträchtigten Subjektes ohnehin gebrochen war, fasste der Werwölfin an die Schnauze und zog sie ein bisschen näher, um den langen Kopf von der Seite zu studieren. Es sah aus wie ein großer Wolfskopf, Schädelstruktur und alles. Wie faszinierend!
So musste sich die Knochenstruktur also wirklich bei der Verwandlung verändern! Ob es Zwischenstufen gab? Und Spuren am Schädel? War es magischer Natur wie bei ihm oder physiologischer, wie bei manchen Kreaturen, denen zusätzliche Klauen wuchsen?

Der Vampir war sich zwar bewusst, dass Menschen es nicht mochten, wenn man sie so anpackte und studierte - inzwischen jedenfalls - und selbst bei Tieren war er ewöhnlich einfühlsamer. Aber die Faszination hatte ihn nun überwältigt. Er war ganz im Studienmodus!
R A U R E I F
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Becca
#5


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Nicht viel vermochte der Ulfhedinn in ihrer wilden Gestalt Angst einzujagen – auch nicht Reynir, obwohl in diesem Falle Vorsicht vielleicht sogar angebracht wäre. Dafür hatte er schon genügend Möglichkeiten, sie vom Antlitz dieser Erde zu tilgen, an sich vorbeiziehen lassen, ohne die Gelegenheit am Schopfe zu ergreifen.
Womöglich eine furchtbare Fehleinschätzung ihrerseits, ein falsches Wiegen in Sicherheit … doch noch mehr schien es ihr unwahrscheinlich, dass ein Mann, dem das Alter schon sichtlich zugesetzt hatte, für sie eine Gefahr darstellte. Das machte sie zwar nicht weniger misstrauisch, doch sie erlaubte es sich, ihren Fokus nicht zur Gänze auf den nächtlichen Wanderer zu verlagern und stattdessen jene übrigen Kapazitäten mehr auf ihre Umgebung aufzuwenden.
Es würde sie immerhin nicht verwundern, sollte das noch warme Blut ihrer Beute einen unerwünschten Räuber anlocken, wenn der Wind den Duft erst weit genug getragen hatte.
Das Reißen und Fressen hatte die dunklen Instinkte ein Stück weit besänftigt, doch zugleich wollte sie mehr. Ihr Leib strotzte vor Kraft und Gesundheit – und sie, die sie sich keine Verwandlung zwischen dem letzten und diesem Vollmond gestattet hatte, tat sich schwer damit, dem Rausch nicht nachzugeben, ihren Körper zu erproben und ihre Klauen in etwas zu treiben, das ihr nichts entgegenzusetzen hatte.
Unwillkürlich sträubte sie das schwarzweißmarmorierte Fell der Skelligerin und der muskulöse Körper erschauderte im Kampf mit sich selbst, während sie den Instinkten in der Stille ihres Geistes zuraunte, dass es kein Vergnügen brachte, Menschen im Alter zu töten, die nicht einmal so gut davonrennen konnten wie junge Soldaten …
Über sich selbst das Haupt schüttelnd, ließ sie sich den Beutel mit den vertrauten Gerüchen von der Klaue zupfen und leckte sich über die Lefzen. Das Rehblut an selbigen verlockte sie beinahe dazu, zu ihrer Beute zurückzukehren und mit dem weiterzumachen, womit sie aufgehört hatte …
Seinen Worten nur mit halbem Ohr lauschend, erstarrte sie mit einem Mal, als sie einen Zug spürte, dem sie in ihrer Verwirrung ohne Widerstand nachgab, nur um festzustellen, dass … der Mensch, als wäre es seines Lebens überdrüssig, mit einer Hand an ihre Schnauze gefasst und sie näher zu sich gezogen hatte. Etwas dunkles bäumte sich in ihr auf und brüllte empört über diese Dreistigkeit, doch Nivis holte tief Luft, um nicht die Kiefer knurrend auseinanderzuschieben und seine Hand dazwischen verschwinden zu lassen.
Sie kauerte tief genug, um ihre Klauen in die Erde zu schlagen, neben deren Geruch sich auch der der zerschnittenen Gräser beimengte, durch die ihre Klauen wie durch Wasser glitten. Sie stellten kein Hindernis dar.
Einige Herzschläge lang konnte sie die Berührung hinnehmen. Das Anstieren. Sie war sich sicher, dass Menschen kaum je so einen Anblick aus nächster Nähe erhielten und dabei nicht zugleich um ihr Leben fürchten mussten. Für gewöhnlich … nicht einmal die Zeit besaßen, die Gestalt näher zu beäugen, um die Kleinigkeiten zu bemerken, die den meisten entgingen. Wie das Muster, das die Farbe ihres Pelzes ergab. Oder die wachsame Intelligenz, die hinter dem unnatürlich glühenden Eisblau der Augen eines Ulfhedinn lauerte.
Mit einem unwirschen Grollen riss sie sich aus dem Griff des alten Mannes. Die Lefzen ein Stück weit in die Höhe ziehend und das Gebiss einen Moment lang sehr deutlich freigebend, das erst vor einigen Minuten mit den Knochen des Rehs kurzen Prozess gemacht hatte.
Nach Atem schöpfend, öffnete die Bestie den Fang, doch im ersten Moment … geschah nichts. Es war beinahe, als ob ihr Körper vergessen hatte, wie es funktionierte und es war anstrengender als gedacht, etwas weit weniger primitiv Klingendes von sich zu geben.
„Nicht … anfassen …“, stob es rau aus ihrer Kehle, die Stimmbänder dieser Gestalt hörbar nicht daran gewöhnt, Laute der menschlichen Sprache formen zu müssen.
Die Pranken aus dem Erdreich lösend, schüttelte sie die Spuren selbiger davon ab und hob eine bis auf die Höhe seines Brustkorbes. Eine lange, gebogene und nur zu scharfe Klaue nur Millimeter über jener Stelle schweben lassend, an der sich das Herz hinter einigen unrelevanten Hindernissen versteckte, die für einen Werwolf nicht einmal diese Bezeichnung verdienten. „Wehtun … sonst …“
Kurz schloss die Werwölfin die Augen. Normalerweise war sie in der Lage, deutlich besser formulierte Sätze von ihrer Zunge zu schicken, doch das Ringen von Instinkten mit dem Verstand und dazu der Umstand, dass sie versuchte, mit so wenig Wörtern wie möglich zu arbeiten … Das alles machte es ihr nicht leichter.
Selten verfluchte sie vom Mond erzwungene Wandlung so sehr wie in diesem Moment.
Langsam die eisblauen Augen wieder seinem Blick preisgebend, nahm sie sich zusammen … und ließ den Arm sinken, um sich stattdessen nun auf alle Viere niederzulassen, die Ohren aufmerksam immerzu ein wenig in Bewegung. Wenn der Alte also gucken wollte … hatte er nun die Gelegenheit dazu, ohne in die Höhe starren und noch einen steifen Nacken davon bekommen zu müssen.
Und hoffentlich ohne noch einmal Hand an sie zu legen. Außer ihrem Vater hatte sie in dieser Form nie jemand berührt.
Noch weniger hatten ihren Anblick ohne Todesangst in ihrem Blick mit den Augen erfasst.
A simple scholar
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Tom
#6


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Meistens war Regis sich bewusst, dass sein Gegenüber, wenn es menschlich war, nicht wusste, was er war und daher nicht gleich Verständnis zeigte, wenn er dazu riet, ihn nicht anzugreifen. Aber er war nicht auf Menschen eingestellt und nahm an, dass die Werwölfin aus der Nähe wissen musste, was er war - oder wenigstens dachte er einfach nicht weiter nach.
Manchmal vergaß er sich ganz und gar in seinen Studien. Dann interessierte ihn nichts Anderes mehr. Und eigentlich war das ein begrüßenswerter Zustand. Aber er konnte zu Irritation und Unmut bei anderen führen, insbesondere, weil Regis dann wenig Verständnis für ihren Mangel an Kooperationswillen hatte. Und so eine Werwolfbegegnung war wirklich einmalig! Bislang jedenfalls.

Als die Wandlerin ihre Schnauze wegzog und ihn anknurrte, dann sogar ein paar Worte ausstieß, frohlockte der Vampir entzückt. "Sprache!", stieß er erstaunt aus. "Wie außergewöhnlich! Also müssen die Plicae Vocalis noch menschlich sein. Faszinierend!" Er betrachtete die Zähne eingehend, die mehr einem Wolf glichen, ebenso wie die Zunge und natürlich die Lefzen. Kein Wunder, hatte sie Schwierigkeiten zu sprechen.
Sie hielt ihm ihre Kralle hin. Regis nickte. "Ja, ich wollte Euch nicht verletzen", brachte er eine Entschuldigung hervor unter aller Konzentration, die er erübrigen konnte, um wenigstens noch ein bisschen Konversation zu betreiben und nicht ganz seinem Forschungsdrang nachzugeben. Er musste sich beherrschen. Demnächst fing er an, Kreaturen mit Nadeln auf Holzbretter zu stecken wie Insekten und ihnen kleine Zettelchen anzukleben!

Eingehend, aber demonstrativ ohne sie zu berühren, betrachtete er die ihm angebotene Kralle interessiert. Vermutlich wollte sie ihm eher drohen, aber das war ja nicht schlimm. Und er war sehr interessiert an der Struktur. Ihre Hand war eindeutig eine Hand, aber mit langsan Nägeln, nicht unähnlich zu seinen eigenen. Aber er wusste, dass die Krallen bei manchen Wesen magisch wuchsen, bei anderen mechanisch und bei manchen ausgefahren wurden. Caniden hatten keine ausfahrbaren Krallen. Hieß das, dass Werwölfe gewachsene Krallen hatten?

Er schob die Hände hinter den Rücken, um zu verhindern, dass er sie doch noch anfasste. Vielleicht ja später. Er wollte wissen, wie die Ohren funktionierten. Und wie empfindlich die Augen waren. Ob sie farbig sah?! Und wie funktionierte der Schwanz? Das war ein faszinierender Punkt, denn obwohl Regis ebenfalls ein Gestaltwandler war, verwandelte er sich in nichts, das mehr Gliedmaßen hatte als seine humane Gestalt. Wie funktionierte das?
Der Vampir betrachtete sie nun wieder interessiert. Sie war deutlich größer als er, aber so wirkte sie eher wie ein Pony. "Wurdet Ihr von einem anderen Werwolf gebissen?", fragte er in interessiertem Konversationston und dann, etwas aufgeregter: "Und könnt Ihr Euch jederzeit zurückverwandeln?"
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Becca
#7


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Ihre sensible Nase würde ihr normalerweise durchaus verraten, dass sie etwas vor sich hatte, was kein Mensch war, auch wenn es so auszusehen vermochte, doch unter der beinahe penetranten Intensität dieses Lavendelgeruchs, der in ihrer Nase biss und zwickte, war es ihr bisher nicht möglich gewesen, den für sich selbst sprechenden Geruch ihres Gegenübers herauszufiltern.
Ob der Worte des anderen, der beinahe schon … begeistert wirkte, kräuselte sich das Fell auf ihrer Stirn leicht irritiert. Nicht nur, dass ihm jede gesunde Angst einfach fehlte, sein ganzes Gebaren war das vollständige Gegenteil von dem, was ihr bisher untergekommen war. Womöglich war er ein Gelehrter … Das würde zumindest den Gebrauch solcher … Fachbezeichnungen erklären.
Jedenfalls ging sie davon aus und anhand des zweiten Wortes schloss sie im Stillen – und auch aus dem Kontext heraus –, dass er damit wohl die Stimmbänder meinte.
Den Blick verengend, starrte sie ihn mit den glühenden Augen einen Moment lang regelrecht an. „Mich?“ Wie wollte er denn sie verletzen?!
Sie hatte ihn vor physischen Folgen gewarnt und nun ging er davon aus, dass sie sich über irgendwelche mentalen Wunden ihrerseits beklagt hatte?! Sie schob die Schnauze ein Stück näher an sein Gesicht heran, um den Versuch einer Witterung nach irgendwelchen rauscherzeugenden Pilzen aufzunehmen, doch stattdessen musste sie den Kopf zur Seite von ihm wegdrehen und erzitterte kurz am ganzen Leib, als ihr Niesen ob des Parfüms diesen durchschüttelte.
Es fühlte sich irgendwie … falsch an, so eingehend betrachtet zu werden, also erschien es ihr so oder so eine gute Idee, den Größenunterschied ein wenig auszugleichen und ihre Pranke aus dem Fokus des Mannes zu reißen. Der Schwanz zuckte leicht, während er sie mit seinen Fragen löcherte, nachdem er ja nun festgestellt hatte, dass eine Konversation – mehr oder weniger – machbar war.
Für einen kurzen Moment lang wandte die Ulfhedinn das Haupt mit der Schnauze voran dem Himmel entgegen, konnte spüren, wie das Licht des Mondes auf ihren Pelz schien. Bald würde er untergehen. Und die Nacht dem Tage weichen … Ja und dann? Dachte sie wirklich darüber nach, mit diesem alten Menschen ein Pläuschen zu halten, sobald sie sich endlich vom Pelz befreien konnte? Ihn wissen zu lassen, wer darunter steckte?
Das wäre eine dumme Idee.
Sich von ihren Gedanken losreißend, schnaubte die Skelligerin unwirsch. „Gebissen … Unsinn.“ Nivis fragte sich schon seit längerer Zeit, wie die Menschen auf den Gedanken gekommen waren, dass man mit einem Biss zu einem Werwolf werden könnte.
Vermutlich war es keine gute Idee, dem Mann auch nur irgendeine Auskunft über ihre Art zu geben, aber sein Verhalten war eine willkommene Abwechslung – und sie könnte es am Ende immer noch auf den Einfluss des Mondes schieben!
„Nicht … an … Vollmond …“, knurrte sie, während ihr Dialekt unter der ganzen, angestrengt klingenden Rauheit der Wolfsstimme begraben wurde. Sie hätte ein auf weite Distanz hörbares Heulen emporschicken können und es wäre so viel leichter für sie gewesen!
Nachdenklich den Kopf ein wenig zur Seite neigend, nahm Nivis eine Pranke von der Erde und zeichnete mit der Klaue des Zeigefingers, wenn man es so nennen wollte, einen Kreis in selbige, ehe sie mit der Pranke gen Mond deutete. Dahinter setzte sie die Symbole eines Gleichheitszeichens, das für eine Person wie sie, die sich viel mit Zahlen auseinandersetzte, mehr oder weniger eine Selbstverständlichkeit war, ehe sie innehielt und sich fragte, ob der Mann zu lesen in der Lage war. Aber anhand seines Wortgebrauches zuvor befand sie insgeheim, dass es durchaus im Bereich des Möglichen lag, also schrieb sie, etwas Zeit in Anspruch nehmen, hinter das mathematische Symbol noch Zwang und deutete im selben Moment auf sich selbst.
Für den Fall, dass er doch nicht das geschriebene Wort beherrschte und um es verständlich zu machen, dass der Vollmond die Wandlung erzwang.
A simple scholar
Rasse:
Vampir
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7
Tom
#8


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Vermutlich war ein von Regis selbst nicht gewusstes Geheimnis seiner Tarnung, dass Gelehrte sich gemeinhine benso rücksichtslos und unvernünftig verhielten wie er - mit dem Unterschied, dass sie um ihr Leben fürchten mussten, sich dessen aber nicht bewusst waren. Das gehörte vermutlich zum Berufsethos. So jedenfalls hielt ihn jeder für einen harmlosen gelehrten Spinner und dem Vampir war das gar nicht unrecht. Er hatte quasi das Sorglos-Paket ohne die lästigen akademischen Existenzängste. Was wollte man mehr?

Mit größter Begeisterung stellte er fest, dass die Werwölfin sich kooperativ zeigte und mit ihm redete. Das war mehr als er von vielen Menschen erwarten konnte! Als sie an ihm schnupperte, betrachtete er eingehend ihre Schnauze. Sie sah nicht anders aus als die von normalen Wölfen. Und sie schien ebenso empfindlich, wenn nicht gar mehr.
Regis nahm den Lavendelgeruch nur noch am Rande wahr. Er betäubte zwar auch seinen Geruchssinn, aber da der Vampir meist unter Menschen war, empfand er das nicht als schlecht. Menschen waren stinkende Kreaturen und es gab nur wenig, das sie einem verraten konnten und das man wissen wollte, wozu man eine feine Nase brauchte. Wenn er längere Zeit in der Wildnis verbrachte, verzichtete er auf den teuren Duft oder, wenn er wirklich gezielt nach einer Kreatur suchte, nutzte natürlichere Düfte. Aber der Lavendel hing ihm noch an und war offensichtlich noch sehr stark. Aber vermutlich würde er doch irgendwann durchbrechen und erkennbar sein. Zumindest, dass er kein Mensch war. Er war nicht sicher, wie sehr Kreaturen, die nicht wussten, was ein Höherer Vampir war, einen solchen erkannten. Assoziierten sie mit ihm einfach einen sehr starken Katakan? Oder wussten sie es nicht zuzuordnen, aber dass es eine Bedrohung war? Vielleicht könnte er das hier studieren?

Höflich trat Regis einen Schritt zur Seite als sie nieste und widerstand dem Drang, sich doch nochmal ihren Schädel anzusehen. Das war schon wirklich Beherrschung hier! Während sie sich von dem penetranten Duft erholte, runzelte er in bester Gelehrtenmanier die Stirn. "Kein Biss also, faszinierend!", stellte er fest. "Ich hätte es nicht für unmöglich gehalten, wenn es sich um eine Krankheit hielte. Aber andere Quellen reden von einem Fluch. Also wurdet Ihr verflucht? Oder ist es ein sich vererbender Fluch?" Vielleicht war es auch gar kein Fluch, sondern eine Mutation oder gar einfach eine Spezies. Menschen hielten alles für einen Fluch, was sie nicht kannten und gerne selbst wären.

Und dann beglückte ihn die Werwölfin noch mehr, indem sie anfing, auf den Boden zu schreiben. Das war ja großartig! Fasziniert sah Regis ihr zu. "Ich verstehe!", verkündete er zufrieden. So konnten sie problemlos kommunizieren. Und sie konnte schreiben. Also hatte sie sich motorisch unter Kontrolle wie ein Mensch und besaß auch das Gedächtnis. So faszinierend!
"Ohne Vollmond habt Ihr jedoch eine Wahl und könnt Euch wandeln, wie Ihr wollt?", hakte er weiter nach und konnte sich nicht länger beherrschen, wenn er schon nicht anfassen durfte. Er holte sein Notizbuch heraus, ein aus wild zusammengeworfenen Papierresten gebundenes Ding, und einen Bleistift, schlug eine neue Seite auf und begann rasch und geübt zu schreiben.
R A U R E I F
Rasse:
Sonstiges
Herkunft:
Undvik
Zugehörigkeit:
Sonstiges
Alter:
25 Jahre
Größe:
1,68 m
Augenfarbe:
Eisblau
Stärke
4
Magie
2
Ausdauer
3
Charisma
3
Willenskraft
3
Becca
#9


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Gelehrte waren nicht die Sorte von Menschen, mit denen sie üblicherweise in Kontakt kam. Das höchste der Gefühle waren vielleicht die Kräuterhändler, bei denen sie immer wieder vorbeischaute und schon zum Stammklientel gehörte, doch eine Abenteurerin und Buchhalterin von den Inseln, die ihr Wissen bislang auch nur privat für sich selbst verwendete, war nicht gerade eine Anlaufstelle für Gelehrte.
So wenig Selbsterhaltungstrieb, wie dieses Exemplar zu besitzen schien, fragte sie sich, ob es einfach nur ein Ausreißer war oder ob sich ein solches Verhalten bei einem Großteil solcher Personen beobachten ließ.
Kurz schüttelte Nivis den Kopf, um sich davon abzuhalten, in Gedanken statistisch verwertbare Daten aufzustellen anhand ihrer Erinnerungen und dem, was sie mal aufgeschnappt hatte. Wirklich verwertbar wäre das dann ohnehin nicht, sondern würde nur ihre eigene Erfahrung widerspiegeln.
Flüchtig mit der Zunge über die Lefzen fahrend, behielt sie den Mann und seine Reaktionen aufmerksam im Blick, während das Spiel ihrer Ohren ungehindert weiterging. Kein Geräusch im Umkreis entzog sich dem empfindlichen Gehör. Ganz am Anfang, bei ihren ersten Wandlungen, war ihr das Gefühl der Ohren, die schier ohne ihre Anweisung in Bewegung waren, befremdlich erschienen, doch über die Jahre hatte sie ihre Sinne in dieser Gestalt wertzuschätzen gelernt, wie sonderbar das Verhalten ihres Körpers ihr dabei auch vorkam. Die beweglichen Ohren der Wolfsform vermochten viel mehr aufzufangen als die der menschlichen Gestalt.
Manchmal fühlte sie sich beinahe taub in ihrer Geburtsform. Vor allem nach ein paar Tagen in der anderen.
Krank. Nun. Nivis fühlte sich nicht krank, aber … verflucht eigentlich genauso wenig. Sicher, es gab immer wieder Situationen, in denen sie nicht gerade glücklich darüber war, doch ein Ulfhedinn zu sein, brachte neben den Nachteilen auch gewisse Vorteile mit sich. Und wenn man nicht gerade ihr Revier betrat … und den Jagdtrieb auslöste … musste es auch nicht in Blut und Tod enden.
Das hier war doch das beste Beispiel!
„Fluch … erblich“, erklärte sie ihm knurrend und kratzte sich mit den Klauen am Hals, dem Juckreiz unter dem schwarzweißmarmorierten Pelz nachgebend, welcher nicht der Farbe der eigentlichen Festlandwerwölfe entsprach.
Ob der Frage zur Verwandlung nickte die Skelligerin bloß, auch wenn sie spürte, wie ihr das Aye auf der Zunge lag, doch wenn sie gerade nicht sprechen oder umständlich schreiben musste, war ihr das eigentlich auch ganz recht. Und offenbar konnte er, wie sie vermutet hatte, lesen. Das machte es in jedem Fall leichter.
Nachdenklich lag ihr Blick auf dem Fremden, der Kopf ein wenig zur Seite geneigt dabei. Der Wind fuhr ihr angenehm durchs Fell, das eigentlich für kältere Temperaturen gedacht war. Dabei trug er auch den Geruch des Mannes wieder an ihre Nase heran, zerstreute den des Lavendels … ein klein wenig.
Ausreichend, dass ihr Nackenfell sich zu sträuben begann, als sie an dem Parfüm vorbei eine … bedrohliche Nuance wahrzunehmen glaubte, die selbst einen Ulfhedinn wie sie … zur Vorsicht mahnte.
Eine paar Schritte zur Seite tretend, trieb sie wieder ihre Klaue in die Erde hinein. Die Schrift von ihrer Gestalt und erst verborgen, doch dann gab sie den Blick darauf frei, nachdem sie noch etwas energisch eine Seitwärtsbewegung mit der Pranke ausgeführt hatte.
Was seid Ihr?, stand es dort, etwas krakelig, da man mit Klauen auch keine Schönschrift zu erwarten hatte, doch ansonsten immerhin fehlerfrei. Unter dem letzten Wort fand sich eine tiefe Furche, um es zu unterstreichen.
Nivis ließ ihm ein paar Sekunden Zeit, die Worte in der Dunkelheit zu lesen, ehe sie sich zu ihrer vollen Größe aufrichtete und auf ihn hinunterblickte. Eines … galt es zu klären. Und dafür strengte sie sich auch an, einen vollständigen Satz aus dem Fang zu schieben. „Werdet … Ihr … mir … schaden?“ Etwas an ihm – oder vielmehr an seinem Geruch – beunruhigte sie. Mochte seine Erscheinung auch nicht andeuten, eine Gefahr für sie zu sein, so konnte sie sich nicht sicher sein, wenn er … kein Mensch war.
Oder aber wenn er das, was sie ihm verriet, an andere weitergab … Denn sie wollte es für Hexer und andere nicht leichter machen, ihresgleichen zu jagen.
A simple scholar
Rasse:
Vampir
Herkunft:
Clan der Gharasham
Zugehörigkeit:
Sonstiges
Alter:
435 Jahre
Größe:
1,84m
Augenfarbe:
schwarz
Stärke
9
Magie
6
Ausdauer
7
Charisma
5
Willenskraft
7
Tom
#10


Come out wherever you are
   Nivis   Regis
am 30.05.1265


Regis war im vollen Gelehrtenmodus und dachte nicht daran, dass die Werwölfin ihn womöglich erkannt haben könnte. Hätte sie ihn gleich zu Beginn als Vampir identifiziert und sich entsprechend verhalten, wäre es ihm sicherlich aufgefallen. Aber so dachte er gar nicht daran, sondern erfreute sich ganz und gar an dem Umstand, so eine seltene und für ihn ganz neue Gelegenheit gefunden zu haben.
Eilig krakelte er in seinen Notizen, die ganz unbeabsichtigt von keinem Fremden entziffert werden könnten. Nicht nur dass Regis meistens die Schrift seines Volkes nutzte oder eine Mischform, er hatte auch die Handschrift eines echten Arztes. Wenigstens hier musste Nivis also nicht fürchten, dass er sie verraten könnte, indem er anderen freiwillig oder unfreiwillig seine Notizen zur Verfügung stellte.

Regis nickte, als sie ihm erklärte, dass es sich um einen erblichen Fluch handelte und machte eine weitere kunstvolle Notiz. "Wie interessant!", murmelte er und runzelte die Stirn. "Könnt Ihr Euch daran erinnern, wer den Fluch zuerst hatte in der Familie? Und wieso?" Das war eine spannende Genealogie!
Er betrachtete sie wieder neugierig. Ob Werwölfe unterschiedliche Arten hatten wie normale Wölfe? Ihr Fell sah außergewöhnlich aus, aber er konnte nicht beurteilen, ob das für einen Werwolf normal war. Ob ihr Fell ihrer Haarfarbe als Mensch entsprach?

Etwas abgelenkt bemerkte er erst, dass sie eine weitere Nachricht auf den Boden gekratzt hatte, als sie schon fertig damit war. Neugierig las er die Botschaft. Überrascht hob er die Augenbraue. "Oh nein!", rief er freundlich beruhigend aus. "Ich will Euch nur ein wenig studieren." Und weil er stumm zugeben musste, dass das eine nicht unbedingt das andere ausschloss, setzte er hinzu: "Wenn Ihr erlaubt!"
Es kam ihm nicht in den Sinn, dass sie zu dem Vampir sprach, nicht zu dem Feldforscher. Der Feldforscher, der einen Werwolf auf ein Stück Pergament pinnen konnte wie einen Schmetterling ...
"Ich habe noch nie einen Werwolf getroffen", gestand er aufgeregt. "Ich interessiere mich sehr für außergewöhnliche Wesen als Naturphilosoph." Er lächelte freundlich, in der Hoffnung, sein Studienobjekt so lange wie möglich kooperativ zu halten.

Daher wechselte er nun wieder das Thema. "Kennt Ihr viele andere Werwölfe? Sind Werwölfe im Rudel unterwegs? Lebt Ihr in Menschengestalt in einem Dorf?" Gleich würde er ihr ein Formular aushändigen, das sie zu seiner Zufriedenheit ausfüllen könnte.

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