Von Sumpfmonstern, einer Schatzsuche und anderen Hexerabenteuern
Tadeusz Letho am 09.07.2024
Letho wollte eigentlich alleine aufbrechen, um einen geraubten Schatz zu bergen, der im Sumpf bei Monstern versteckt liegt. Zu seinem Leidwesen hat Tadeusz ihn jedoch wieder gefunden und sich seinem Wege angeschlossen. So beginnt ein neues Hexerabenteuer.
Das erste Licht des Tages tanzte auf den feinen Fäden der Sumpfkreuzspinne. Der beste Goldschmied würde keine solchen filigranen Netze weben können. Einige Zweige neigten sich schwer über das kleine Werk und berührten von der Feuchtigkeit gebeugt das weiche Moosbett, das sich über den ganzen Boden spannte.
Es roch nach Speck. Das Feuer brutzelte munter unter einer Pfanne und ließ das Fleisch fröhkich hoch springen. Ein hölzerner Löffel tauchte immer wieder in die Masse hinein und drehte das Bratwerk hin und her, damit keine kohligen Stellen gar entstanden. »Eben geht mit einer Pfanne, der fröhlich' Bard in den Sumpf, ahnt nicht den Klabautermanne, der zieht ihm übern Kopf den Stumpf. Doch gesorgt ist für den Helden, mit reichlich Speck fürs Mahl bei den Felsen.« Vorsichtig zog Tadeusz die kleine Pfanne von den größten Flammen herunter. Gerade so weit, dass noch ein bisschen Wärme das Mahl nicht erkalten ließ. Leise den nicht sonderlich künstlerischen Reim wispernd, er hätte ihn niemals in einer Taverne laut geäußert, zog er den frisch gesäuberten Teller heran und begann sorgfältig das Essen darauf zu drappieren. Die gebratenen Eier in einen Kreis, in der Mitte einen kunstvoll gestapelten Speckhaufen, verziert mit einem kleinen grünen Kräuterzweig. Kritisch beäugte der Barde die Speise, ehe ein Idee sein Gesicht aufleuchten ließ. Er suchte rasch in einem Töpfchen kleine rote Pfefferkörner, die er vorsichtig am Rand als Zierde drappierte. »So sollst du sein, du kleine Götterspeis.« Ein Blick auf die kleine Zinnkanne geworfen und er nickte zufrieden. Die feine Rauchfahne verriet, das Gebräu war soweit. Also wurde noch ein Becher gefüllt.
Mit dem Speckduft und dem Dampf des starken, wachmachenden Tees trat Tadeusz erstaunlich leise über das Moosbett. Es war in der Tat erstaunlich, dass er noch nicht über einen der Zweige gestolpert war. Das Wasser drückte sich unter dem Moos nach oben, so dass es leise quietschte als er in die Hocke ging. Direkt neben dem Mann, dem er einst sein Leben verdankte und bei ihm so tief in der Schuld stand, dass er es auch in Jahren nicht wieder gut machen könnte. »Wenn am Morgen früh die Sonne erwacht, und mit ihren ersten Strahlen lacht. So hab ich, werter Herr, gleich an Euer Frühstück gedacht!« Tadeusz war sich fast sicher, dass Letho schon geraume Weile wach gewesen war. Wer in dem Sumpfgebiet, eine halbe Tagesreise von Wyzma entfernt, des Nachts schlief, der würde allseits bereit und wachsam sein. Vorsichtig stellte Tadeuz das Frühstück auf dem Stein neben Lethos Lager ab und rückte den provisorischen Verband an seinem Arm wieder richtig. Eine kleine Blutspur hatte sich schon durch das Weiß gekämpft. »Ich kann erfreut vermelden, dass die Falle an der weißen Birke funktioniert hat.« Tadeusz lächelte in der Tat erfreut, auch wenn er mal wieder das Glück der Betrunkenen und Narren auf seiner Seite gehabt hatte. Sonst wäre er tot und nicht nur verletzt worden..
15.09.2024, 08:43
Steckbrief unfertig, aber schon mal im Spiel
Von Sumpfmonstern, einer Schatzsuche und anderen Hexerabenteuern
Tadeusz Letho am 09.07.2024
Letho wollte eigentlich alleine aufbrechen, um einen geraubten Schatz zu bergen, der im Sumpf bei Monstern versteckt liegt. Zu seinem Leidwesen hat Tadeusz ihn jedoch wieder gefunden und sich seinem Wege angeschlossen. So beginnt ein neues Hexerabenteuer.
Geht in den Sumpf, haben sie gesagt. Da ist ein Monster, haben sie gesagt. Da ist ein Schatz, haben sie gesagt. Aber dass auch Banditen und des Lebens überdrüssige Abenteuer hier durch tanzen wie eine Kuh im Ballsaal, haben sie nicht gesagt. Überall waren verdammte Guhle, weil diese Trottel andauernd verrecken und damit einen natürlichen Nährboden für die Monster bieten. Und die Banditen, die hier herum lungern, denken, sie könnten Hexer Werk verrichten. Doch der einbeinige Besitzer des Schatzes hatte Letho die Hälfte vom Anteil versprochen. Gnade ihm die Götter, an die er glaubt, wenn er Letho betrügt, denn Letho wird es nicht sein. Scheinbar hatte es aber die Runde gemacht, dass es einen Schatz hier im Sumpf gibt, da eben die sogenannten Halbstarken ihr Unglück versuchten und bislang allesamt versagten. Wer kann denn schon bitte damit rechnen, dass es Monster im Sumpf gibt? Was suchen denn auch schon bitte Ertrunkene und Wasserweiber in der Nähe von wässrigen Gebieten oder Endriagen in alles was bewaldet ist? Letho für seinen Teil mied einfach die Monster, warum sollte er sie auch töten, solange keiner ihn dafür bezahlt? Wäre nur verschwendete Zeit, sollen die Viecher sich an den Idioten laben.
Der hünenhafte Hexer hatte sich seit paar Tagen im Sumpf aufgehalten, um eben besagtes Schatz fressendes Monster zu erlegen und den Schatz an sich zu reißen. Wirklich gesagt hatte der Besitzer nicht um was es sich handelt und jedes mal wenn er das Vieh beschrieben hatte, kam irgendein anderes Monster heraus.Wenigstens hatte er den Ort beschrieben, wo er überfallen wurde. Von dort aus würde Letho die Fährte aufnehmen.
Die himmlische Ruhe, die der Hexer hatte, würde wohl nicht von Dauer sein. Denn schon bald wurde er in seinem Lager von den Möchtegern Barden geweckt, der sich versuchte, durch das Lager zu schleichen. Obwohl schleichen bei ihm das falsche Wort ist. Er summt, singt oder reimt irgendwas Sinnloses bei jedem Schritt. Letho ließ sich nichts anmerken und weigerte sich zu bewegen und beschloss, weiterhin seine Bettrolle nicht zu verlassen. Mal sehen, ob das Singvögelchen eine der Fallen auslösen wird. Kaum gefacht löste der Vogel eine der Fallen aus, der Riese konnte sich sein Grinsen nicht verdrücken. Vielleicht war ihm das eine Lehre. Immerhin hatte Letho, Tadeusz, nicht umsonst vor zwei Wochen in einer Stadt zurückgelassen. Das Hexerleben war nicht für den Bengel geschaffen, war er doch im Kampf gegen einen Ghoul so hilfreich wie zwei gebrochene Hände. Aber eines der angenehmen Dinge war, dass Tadeusz das Kochen gelernt hatte und es tatsächlich auch schmeckt. Wer hätte das gedacht? Letho jedenfalls nicht, als er ihn das erste Mal kochen ließ. Der Duft von dem Speck am Morgen war doch schon was herrliches. Schade, dass Tadeusz keine Dame war, dann wäre es um einiges erfreulicher so geweckt zu werden.
Gut, der Kleine hatte einen leisen Schritt inzwischen angelegt, das musste man ihm doch zurechnen, wenn er dabei nur nicht andauernd plappern würde.
Letho öffnete seine Augen, als der Blaublüter das Essen neben ihm abstellte. Seine Katzenhaften Augen waren direkt auf seine Wunde gerichtet. Ein genervtes Schnauben entwich dem älteren, ehe er sich aus dem provisorischen Bett richtete und den Singvogel so sanft packte, dass es wahrscheinlich blaue Flecken geben würde. Er führte den Minnesänger zu einem Stein und setzte ihn wortlos dort ab, wo er sich Tadeusz Wunde ansah. “Du bist wieder da", bemerkte Letho Stumpf. Es war beeindruckend, wie hartnäckig der Kleine doch war und vor allem, wie er Letho das tausende Mal fand. Wenn der Kleine doch nur ein Schwert halten könnte ohne sich selbst aufzuspießen wäre er ein verdammt guter Waldläufer vielleicht gar ein Kopfgeldjäger.
Die Wunde wurde desinfiziert, aber sie war nicht tief genug, dass sie unbedingt genäht werden musste, also nahm Letho eine Salbe aus Schafgarbe und trug sie auf die Wunde auf. Die Salbe beziehungsweise die Schafgarbe würde die Blutung hemmen und ein Druckverband würde den Rest erledigen, zusammen mit dem Zahn der Zeit. Letho könnte natürlich die Wunde auch mit Igni ausbrennen, aber das wäre wahrscheinlich nicht im Interesse des Minnesängers. Letho schüttelte seinen vernarbten Kopf, seit wann ist er zur Mutter geworden? Als er fertig mit seinem Werk war, stand er auf und nahm das Essen vom Stein, wo er sich stattdessen hinsetzte. Das Essen war herrlich. Ein gutes Frühstück konnte selbst den muffigsten Hexer die Laune heben. "Danke", kam es einsilbig von ihm.
“Wir werden ein Monster im Sumpf jagen, das einen Schatz gefressen hat, Adonis”, informierte Letho, Tadeusz. Er hatte die Hoffnung aufgegeben, ihn loszuwerden, zumindest vorerst.
17.09.2024, 07:49
Von Sumpfmonstern, einer Schatzsuche und anderen Hexerabenteuern
Tadeusz Letho am 09.07.2024
Letho wollte eigentlich alleine aufbrechen, um einen geraubten Schatz zu bergen, der im Sumpf bei Monstern versteckt liegt. Zu seinem Leidwesen hat Tadeusz ihn jedoch wieder gefunden und sich seinem Wege angeschlossen. So beginnt ein neues Hexerabenteuer.
Fast meinte Tadeusz, es wäre ihm heute geglückt. Den Hexer nicht geweckt und ihn damit mit dem Frühstück wohlig zu überraschen. Aber der Barde ahnte, dass dem nicht sein konnte. Dafür öffnete Letho viel zu entspannt die Augen. Der Hexer fuhr nicht blitzschnell in die Höhe und Tadeusz konnte sich weiter seines irdischen Lebens erfreuen. Nein, Letho war mit Sicherheit schon wach bevor Tadeusz ihn auf dieser Lichtung, umhüllt von reichlich Gebüsch und Sumpfpflanzen überhaupt ausmachen konnte. Er wäre auch beinah an ihm vorbei gelaufen. Wäre da nicht die formidable Falle gewesen. Die Falle. Im nächsten Augenblick spürte er die Hand an seiner Schulter, die ihn fest in Richtung einer der Steine schob. In einer Manier, die keine Widerwehr erlaubte. Nicht, dass eine solche Intention dem Barden etwas gebracht hätte. Er wäre schon bei dem Ansatz davon kläglich gescheitert. »Letho war ein großer Held, noch heute schwärmt so manches Güldenweib von seinem großen Ruhm.« Tadeusz sank auf den Stein, mit vollmundigem Wortlaut. »Euer Glaube in mich rührt mich stets, denn es wird von Mal zu Mal schwerer Euch zu folgen. Aber ich weiß es sehr zu schätzen, dass Ihr weiter an mich glaubt und mich stets wieder prüft, werter Herr Letho. Dieses Mal hat sich die Wirtin in Wyzima in Euch verguckt. Sie wusste sofort, dass Ihr Euch hierhin wagemutig aufmachen wolltet. Und die Ziegelmacher im Dorf da hinten haben Euch gestern gesehen. Wie mutig Ihr doch seid? Euch in diesen Sumpf zu begeben...Au!«
.
Staunend sah er dann doch einen Moment dabei zu, als der Hexer die Wunde säuberte und fachmännisch verband. Tadeusz hätte sicherlich einen Blumenknoten hinein gearbeitet, statt auf Effizienz und Sinnhaftigkeit zu achten. »Auch wenn Zauber sei im Spiel, Flüche gar im Zauberstil, hilft der große Letho schnell und gut, macht aus schlechtem gutes Blut! Ihr seid zu gütig, wieder mal, werter Letho, mit einem armen Wandersmann wie mir!«
Bewundernd betrachtete Tadeusz den blütenreinen Verband. Mit einem seligen Lächeln sah er auf. Er wirkte just wie ein kleiner Junge, der am Lichterfest das schönste Geschenk überhaupt bekommen hatte. Aber da ahnte er noch nicht, was gleich folgen würde.
Danke! - Ein Wort, ganz simpel und nüchtern. Und dennoch war es als ob himmlische Chöre im Lichte einer aufgehenden Sonne jubilierten. Und es schaffte etwas, was selbst ein Ertrunkener, ein Troll oder gar ein Vampir schaffte, geschweige denn die schönste Dame aller Länder: Es machte Tadeusz sprachlos. Sein Mund öffnete sich zwar, aber er wusste tatsächlich mal keinen Reim zu weben.
»Oh.«, entwich es ihm dann nach einer ganz untypischer Pause. Immer noch auf dem Stein sitzend überspielte er seine eigene Verlegenheit kurz sehr ungeschickt mit Füße scharren. »Es war mir ein Vergnügen.«, meinte er leise dabei. Dann räusperte er sich und sah auf die Reisebündel, die Waffen und das noch brutzelnde Feuer. »Ein heldenhafter Auftrag, der noch in hunderten von Jahren von den Barden in einem Eposlied besungen wird? Ist der Schatz das Buch der Weisen oder eine Prinzessin und edle Jungfer?« Für das Lied mit solchen Details würde Tadeusz sicherlich danach sorgen. Er hatte schon ein Bündel von Liedern mit Lethos Namen verfasst. Es würden hoffentlich noch mehr folgen. An Adonis hatte er sich bereits gewöhnt, es schmeichelte ihm sogar immer ein wenig.
17.09.2024, 11:30
Steckbrief unfertig, aber schon mal im Spiel
Von Sumpfmonstern, einer Schatzsuche und anderen Hexerabenteuern
Tadeusz Letho am 09.07.2024
Letho wollte eigentlich alleine aufbrechen, um einen geraubten Schatz zu bergen, der im Sumpf bei Monstern versteckt liegt. Zu seinem Leidwesen hat Tadeusz ihn jedoch wieder gefunden und sich seinem Wege angeschlossen. So beginnt ein neues Hexerabenteuer.
Letho warf dem Barden einen grummeligen Blick zu, ehe er zu seiner Tasche griff und eine Flasche Vodka rausholte. War zwar kein Zitronenwodka, aber es egal wie es schmeckt, Hauptsache es hilft gegen Tadeusz gelaber. Er erlaubte sich einen guten Schluck und hieß das brennende Gefühl willkommen, in der Hoffnung es wird es erträglicher machen. Letho brummte nur bei dem Geständnis, dass Tadeusz ihm fast nicht folgen konnte. Fast. Es sollte ein nicht nur ein fast sein. Letho ist es immer noch ein Rätsel warum der Kleine noch nicht tot ist. Scheinbar hat irgendein Gott gefallen daran gefunden Hexern mit Barden zu verfluchen. Scheinbar war er auch noch zum Scherzen aufgelegt. Als ob eine Frau sich mit ihm einlassen würde, geschweige denn ihm erliegt, die meisten haben Angst vor ihm und die, die es nicht tun, sind zum Fürchten. Instinktiv fuhr Letho sich mit dem Daumen über seinen rechten Ringfinger, wo er noch immer den Silberring trug. Der Ziegelmacher hat also auch eine lose Zunge? “Verstehe. Dann muss ich wohl besser aufpassen, die nächsten Schwätzer die Zunge herauszuschneiden. Dann haben sie einen Grund, sich an mich zu erinnern.” Einerseits war es sarkastisch, aber zugleich auch eine ernstgemeinte Überlegung. Schlangen Hexer sind nicht für ihre sanftmütige Art bekannt. Aber scheinbar hat das Singvögelchen hier auch noch nicht davon gehört. Oder er will es einfach nicht sehen.
“Stell dich nicht so an. Kannst froh sein, die an der Birke ausgelöst zu haben und nicht sie an der Tanne.” Der Hexer ließ das mal so im Raum stehen. Tadeusz musste ja nicht wissen, dass die mit Gift versehen war, auch wenn er sich das denken sollte. Erneut war Letho verwundert, wie er nur harmlose Fälle ausgelöst hatte. Er hatte alle Art von Fallen aufgestellt, von einfachen Bärenfalle über Giftfallen bis hin zu explosiven Fallen. Die Götter müssen entweder den Minnesänger lieben oder aber den Monsterschlächter hassen.
Da war es wieder. Dieses verdammte,unschuldige Lächeln von dem Singvogel. Egal wie genervt Letho doch war, wenn der Barde ihn so anlächelte, konnte er ihm nicht mehr böse sein. Jedes. Verdammte. Mal. Und es nervte Letho. Scheinbar hatte Tadeusz seine Zunge verschluckt. Gut.
“Keine Jungfern, Prinzessin oder Bücher. Ein Schatz. Gefressen von einem Monster.” seine tiefe Stimme erklang, trug kurz und knapp das Ziel mit, doch fügte er nach einer dramatischen Pause noch hinzu: "Das Monster ist noch unbekannt, aber der Ort, wo es den Besitzer überfallen hat. Sind nicht die einzigen auf der Suche. Banditen und Möchtegern Abenteurer sind ebenfalls auf der Suche." Der Riese beobachtete die Reaktion seines ungewollten Gefährten. “Heißt für dich: Du bleibst in meiner Nähe und wenn es zum Kampf kommt versteckt du dich. Hier gibt es Guhle, Ertrunkene und Idioten im Überfluss. Verstanden?” auch wenn der Hexer es nicht zugab, er wollte nicht das dem Plappermaul was zustößt. Letho legte damit den Teller zu Boden und bot Tadeusz seine Flasche mit Vodka an, bevor er aufstand und anfing, die Fallen abzubauen. Die Menge und Vielfalt belogen Lethos Tempo, in dem er alles einsammelt, es dauerte keine 10 Minuten, da hatte er bereits alles wieder verstaut. Er blickte über die Schulter, um zu gucken, wie weit der Schönling war, um ihm bei den restlichen Aufräumen zu helfen. Langsam wurde es Zeit zum Aufbrechen.
19.09.2024, 10:00
Von Sumpfmonstern, einer Schatzsuche und anderen Hexerabenteuern
Tadeusz Letho am 09.07.2024
Letho wollte eigentlich alleine aufbrechen, um einen geraubten Schatz zu bergen, der im Sumpf bei Monstern versteckt liegt. Zu seinem Leidwesen hat Tadeusz ihn jedoch wieder gefunden und sich seinem Wege angeschlossen. So beginnt ein neues Hexerabenteuer.
Brav saß Tadeusz auf dem Stein. Zungen abschneiden, sich als gefürchteter Hexer dem Landvolk geben? Ja, das hörte Tadeusz nicht das erste Mal von dem, der ein Ungeheuer mit einem Zahnstocher aufspießen konnte. »Die Angst verspüre ich im Stillen. Wie im Traum höre ich ein Brüllen.«, zitierte der Barde und der Schalk schlich sich in seine Augen als er stimmvoll tragend weiter sprach: »Ich denke: Renn weg, sei schlau. Doch oh, mit einem Mal macht es...« Er pausierte bedeutungsvoll, dann: »'Miau!'« Rasch hob Tadeusz seine Hände, erwartete fast einen Klaps oder mehr. »Womit ich meine, mein Herr, jeder, der Euch erblickt, weiß um Eure Macht und Stärke. Sie werden sich immer an Euch erinnern, dafür bedarf es keinerlei Andenken aus dem... nun, das, was einen wahren Menschen zu einem Menschen macht.« Der Barde fasste sich kurz an seine Lippen und tippte gegen die Zungenspitze. Als das Tuch gegen die Wunde drückte und es so brannte, Tadeusz konnte einfach nicht anders. Aber er nickte bei der Mahnung erneut ganz artig. Er wusste ja durchaus, er war weder ein heroischer Ritter - leider! - noch ein zäher und unbeugsamer Hexer. Aber dennoch, es tat einfach weh. Wie machte der Hexer das nur immer? Denn es erschien Tadeusz, dass der von Narben übersähte Körper fast schon Gefallen daran fand. Aber womöglich lag es auch schlicht daran, dass man sonst in der Ausbildung eines Hexers nicht überlebte. Tadeusz wäre schon am ersten Tag daran gescheitert. Aber Tadeusz war sich sicher, dass Letho sehr vorsichtig gerade war und ihn mit besonders geschickter Hand verband. So wie ein wahrer Held es nun mal tat, egal wie bärig brummend er immer klang. Tadelos sass das weiße Gewickelte an seinem Arm, so dass der Barde seinen Ärmel wieder darüber ziehen konnte.
Tadeusz stand wieder auf, er wollte ja nicht den faulen Müßiggänger mimen, und trat auf das Lagerfeuer zu, um die Pfanne neben dem Feuer mit etwas Wasser abzulöschen und sorgfältig mit einem kleinen Lappen aus seinem Ledersack zu reinigen. »Oh, so haben sie nach einem Schatz gesucht, dann, oh weh, am Ende des Regenbogen geflucht. Denn er ist, oh welch Elend, im Sumpf versunken, so dann verschlungen vom Monster mit Gold nun trunken.« Tadeusz nickte verständnisvoll. »Ich seh schon, ein armer Kaufmann, beraubt, und ein Dorf geplagt von einem Ungeheuer. Eine here Mission!« Tadeusz meinte jedes Wort ernst. Er nickte anschließend sehr ernst und hielt inne in seiner Tätigkeit als Letho weitersprach. Ertrunkene und Idioten? Tadeusz seufzte schicksalsergeben. Welch arme Seelen. Wie gut, dass ihm so etwas nicht passieren konnte. Er hatte ja Letho an seiner Seite, schlau wie er war. »Jedes Wort davon habe ich mir eingeprägt, werter Letho. Wie jeden Tag, an dem ich die Ehre habe, Euch zu begleiten. Um an dem Heldenepos weiter zu schreiben und Lieder zu verfassen, die Euren Mut und heroischen Taten preisen.«
Seine Hand griff nach dem Behältnis mit Vodka. Mit fragendem Blick roch er kurz, ehe sich seine Miene nochmals erhellte. »Habt Dank, sehr aufmerksam!«, sprach er und schüttete einen ordentlichen Schwung in die Pfanne ehe er die Flasche zurück gab. Tatsächlich glänzte die kleine Pfanne danach noch mal reinlicher. Leise pfeifend, es war das Lied vom kleinen Waldmännchen, begann er all das Lagerutensil von sich und dann von Letho selbst zusammen zu räumen. Gerade als er das letzte Fell am Wanderbündel des Hexers befestigte, gellte ein heller und lang gezogener Schrei durch den Wald. Tadeusz sah von dem Bündel in seiner Hand auf und blickte - natürlich - in die vollkommen andere Richtung als der Schrei kam. Ihm fiel dadurch der Schatten nicht auf, der etliche Meter entfernt vorbei huschte, in die Richtung des Geräusches, das nur von einem menschlichen Wesen stammen konnte.
21.09.2024, 08:03
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