Geboren mit einem Buckel und einer Fehlstellung des eigenen Kiefers, außerdem eine Viertel Elfe (mütterlicherseits). All diese Dinge sorgten dafür, dass ihr eigener Vater sie hasst und seine anderen Kinder ganz offen Yennefer vorzieht. Er schlägt sie, wenn sie nicht schnell genug arbeitet, lässt sie draußen im Stall bei den Tieren schlafen und sorgt dafür, dass sie erst etwas isst, wenn alle anderen Familienmitglieder fertig sind. Wenn sie überhaupt noch etwas zu essen bekommt, sofern der Rest nicht den Schweinen gegeben wird. Aufgrund ihrer Fehlbildungen hat sie sowieso chronische Schmerzen und die harte körperliche Arbeit, sowie die Misshandlung durch ihren Vater machen alles nur noch schlimmer. Als Kind hat sie versucht Erklärungen zu finden, warum ihr Vater sich so verhält, hat sogar jahrelang versucht ihn in Schutz zu nehmen. Genauso wie ihre Mutter und ihre Geschwister, die zwar selbst nicht zu Tätern wurden, aber auch nie etwas von all den Misshandlungen verhindert haben. Mit den Jahren die vergehen wird ihr klar, dass ihr Vater einfach nur ein Arschloch ist und Yennefer selbst nichts daran ändern kann. Manchmal spielte sie mit dem Gedanken zur Flucht, hatte alledings nie den Mut es durchzuziehen. Oft weinte sie sich in den Schlaf und stand am nächsten Morgen wieder vor Sonnenaufgang und vor allen anderen auf, um die Tiere zu versorgen, während die anderen nach ihrem Erwachen einen heißen Tee im Inneren des sprälichen Hauses tranken. Die Jahre vergingen und das Licht in der jungen Frau wurde immer dunkler, ehe es irgendwann drohte ganz zu verblassen…

Es war ein Zufall, der dafür sogte, dass die Magierin Tissaia de Vries den Hof der Familie passierte und die junge Frau völlig verdreckt bei den Schweinen sah. Sie bemerkte, dass in ihr magisches Potential schlummerte und bat Yennefers Vater sie mitzunehmen. Dieser verkaufte seine eigene Tochter für gerade einmal vier Mark — davon konnte die Familie nicht einmal eine Woche leben! — und drehte sich ohne einen letzten Blick oder Worte der Verabschiedung von seiner Tochter weg und überließ sie Tissaia. Dass Yennefer dort tausend Mal besser aufgehoben war, als bei ihrer eigenen Familie, war dem Vater wohl ziemlich egal. Hätte er das gewusst, hätte er vermutlich mehr Geld für seine Sklavin verlangt… Yennefer wurde in die Schule für Magierinnen nach Aretusa gebracht und lernte dort, was es bedeutet, Magie in sich zu spüren. Sie lernte Kontrolle und sah das erste Mal in ihrem Leben einen Weg, der nicht voller Schmerzen und Hass geprägt war. Sie sah sogar nach einiger Zeit eine Möglichkeit etwas an ihrem eigenen Körper, der sie so viele Jahre im Stich gelassen hat, zu verändern. Er sollte ihr die Hässlichkeit und die Behinderung nehmen und ihr dafür unendliche Schönheit schenken. Dass das Leben einer Magierin mit ihrer eigenen Unfruchtbarkeit einherging, erfuhr sie erst später. Zu diesem Zeitpunkt war ihr zwar klar, was das bedeutete, aber was das für emotionale Ausmaße annehmen würde, überraschte sie später selbst.

Ein junger Hexer suchte Yennefer auf, um das Leben eines Freundes retten zu lassen. Dieser wurde von einem Dschinn angegriffen und schwebte in Lebensgefahr. Yennefer sah ihre Chance den Dschinn in sich aufzunehmen und so eine der mächtigsten Magerin der Zeit zu werden. So stimmte sie der Heilung des Barden zu. Ihn zu retten war das kleinste ihrer Probleme — ein Kampf zwischen dem Dschinn und Yennefer entfacht. Sie kämpfte bis ihre Kräfte zu Ende gingen und wurde kurz vor ihrer Bewusstlosigkeit von Geralt gerettet. Ausgerechnet der sogenannte Schlächter von Blaviken sorgte mit seinem letzten Wunsch dafür, dass ihre beiden Schicksale miteinander verbunden wurden. Das sorgte dafür, dass der Dschinn Yennefer nicht überwältigen konnte. Geralt und Yennefer verbrachten danach noch etwas Zeit zusammen und stellten fest, dass sie mehr verband als nur das geminsame Erlebnis.

Yennefer und die anderen Zauberinnen schließen sich abermals zusammen, reisen gemeinsam nach Cintra und versuchen einem Angriff von Nilfgaard stand zu halten. In der Schlacht um Sodden wurden Yennefer und eine andere Magierin — Fringilla — gefangen genommen. Das war der Zeitpunkt, an dem sie ihre Magie verlor. Sie fühlte sich ausgeliefert, hilfslos und absolut Fehl am Platz. Sie vermisste die innere Macht und hätte alles dafür getan, um sie wieder zu bekommen. In einer Vision wurde ihr eine Möglichkeit eröffnet, wie sie ihre Magie zurück bekommen könnte — die Herrin des Walds, Voleth Meir, wollte eine Gegenleistung für das Zurückbringen ihrer Magie. Sie wollte Prinzessin Cirilla von Cintra haben. Yennefer war sich sicher: sie würde alles dafür tun, um ihre Magie zurück zu bekommen.

Yennefer schaffte es nach Aretusa zurück, doch fand sie dort nicht ihr zu Hause vor, sondern ein Ort voller Leute, die ihr misstrauten. Ihre Magie war noch immer verschwunden. In Aretusa verlangte man von ihr jemanden zu töten, um ihre Loyalität zu beweisen und auch, wenn Yennefer gemeinhin als nahezu herzlos, distanziert und kühl bekannt ist, ist sie noch lange keine Mörderin. Sie entschied sich gegen den Mord und damit gegen Aretusa und floh erneut. Sie sehnte sich nach Geralt, wusste nicht, wo er war und ob er überhaupt noch lebte, doch sie würde alles dafür tun es herauszufinden. Genauso wie ihre Magie zurück zu bekommen auch immer noch oberste Priorität hatte. Vielleicht sogar noch vor Geralt.

Auf der Suche nach Ciri führte sie ihr weg zum Tempel der Melitele, doch wen sie dort vorfand ließ ihren Plan ins Wanken geraten. Zwar fand sie Cirilla, aber gleichermaßen auch Geralt. Nicht nur Yennefer hatte offenbar von der blonden Prinzessin gehört, denn es tauchte ein weiterer Magier auf, der es auf Ciri abgesehen hatte. Rience, der Magier, und Yennefer waren sich schon einmal über den Weg gelaufen, wo sie ihn so schwer verbrannt hat, dass sein Gesicht von einer langen Narbe entstellt wurde. Im Vorwand Ciri in Sicherheit bringen zu wollen erklärte sie dem talentierten jungen Mädchen wie sie ein Portal erschuf und stieg mit ihr hindurch. Weg von Rience, aber auch weg von Geralt. Sie wittert ihre Chance ihre Magie endlich zurück zu bekommen.